Törn 2012 – Der Sinn des Seins

07.09.2012 Wien – Murter

Horst & ich holen in Baden unseren Bus ( Citroen Jumper ) ab, mit dem wir heute nach Murter fahren werden. Ich hole Horst, Fritz & Gerald ab und dann geht’s los ! Peter musste in letzter Sekunde absagen, da er beruflich verhindert war und keinen Urlaub bekommen konnte. Dieter & Wolfgang übernachten in Murter in einer kleinen Pension, wo sie ein „ Apartman “ reserviert haben.

Dieter hat vor allem in Österreich schon jede Menge vorgekocht & zauberte wieder einmal wunderbare Ideen, um seine Speisekarte sensationell werden zu lassen. Nach monatelanger Planung & Crewtreffen ist der Tag der Abreise. Wir fahren heuer in unterschiedlichen Gruppen nach Murter. Wolfgang beginnt mit Dieter, Gerald, Fritz, ich & Horst folgen in aller Früh – 7.15 am Samstag und wecken Dieter & Wolfgang auf ( ich gehe gleich schlafen, – bin durchgefahren und müde ) !

Crew
  • Horst
  • Fritz
  • Gerald
  • Dieter
  • Wolfgang
  • Gustav – Skipper
Sun Odyssey 49 „Inschallah“
  • Länge : 14,98 m
  • Breite : 4,49 m
  • Tiefgang : 2,15 m
  • Dieseltank : 240 l
  • Wassertank : 700 l
  • Motorleistung Diesel : 100 PS

08.09.2012 Murter

Während ich schlafe, werden die Einkäufe erledigt und auch das Schiff gebunkert. Der Eigner der Yacht ist diesmal nicht in Murter & gibt uns so keine „ wertvollen “ Tipps. Die Pässe der Crew werden eindeklaniert & die offizielle Crewliste erstellt. Besonders erwähnenswert ist es, das dieses Schiff vor 3 Jahren Gewinner des 1000 Meilen Race war und wir vor 2 Jahren schon einmal mit ihr gesegelt sind. Horst kleidet die Crew mit Shirts ein – die sichere Seite des Lebens.

Ebenfalls werden Geschenke von anderen Sponsoren ( besonders zu erwähnen ist Yokinava ) an die Crew verteilt. Natürlich wird auch auf die wesentlichen Sicherheitsaspekte hingewiesen & dies auch im Originallogbuch signiert. Natürlich erleben wir die ersten Eindrücke in Murter & auch eine kleine stimmige Würfelpartie auf der Inshallah. Nachdem der Mistral sehr scharf mit ca. 30kn weht, beschließen wir, heute nicht auszulaufen und erst morgen in der Früh zu starten.

Wetter : Sonne 26* Barometer : 1018 Wasser : 22* 4m Tiefe
09.09.2012 Murter – Rogosnica

Wir fahren um 11.30 Uhr diese 49er aus der Marina in Murter und bereiten und auf den Weg nach Rogosnica vor. Die Route soll uns schlussendlich in die herrliche Marina Frappa bringen. Am Anfang unter Motor, um dann rasch die Segel zu setzen.. Der Crew werden die Lifebelts & Schwimmwesten gezeigt, es wird gegessen und ich werde mit einem „ Handytrick “ ( … über Wasser, – es war jedoch nur ein gefaktes Handy ) ganz schön „ verarscht “ ! Danke, meine liebe Crew, was ihr euch immer einfallen lasst.

Das Wetter zeigt Sonne, 30*, der Wind allerdings ist mit 12kn nicht unbedingt „ heftig “. Gegen 14.30 Uhr erreichen wir unser Ziel und legen ein perfektes Anlegemänöver – Zentimeterarbeit ! Dieter zaubert herrlichstes Essen, und wir gehen dann alle in die Marina Frappa, um im Swimmingpool Horstls 50er zu feiern – wer zuerst geht, hat verloren. Baden, verrückt sein, relaxen & einfach eine schöne Zeit haben runden diesen Tag ab. Wir essen dann in der Marina und gehen zu späterer Stunde an Bord.

Wetter : 30* Barometer : 1021 Wasser : 23* 11m Tiefe 30 sm Tagesroute
10.09.2012 Rogosnica – Skradin / Krka Wasserfälle

Der Vormittag ist geprägt vom Baden, einer herrlichen Eierspeise als Frühstück und einige gehen an Land. Dieter zaubert wie immer in der Pantry, jedoch leidet er ein wenig an der langen Nacht. Auch ist die Idee, an Bord zu schlafen ok, jedoch ist das meinige Geschnarche um nicht weniger laut als das der Anderen & so führt dies zu einem besonderen Konzert. Um 11.30 Uhr verlassen wir Rogosnica mit Kurs N, um über Sibenik nach Skradin zu segeln.

Dieter übernimmt das Ruder für den heutigen Tag. Herrlicher Wind & herrliche Sonne, den wir bei Kurs steuerbord gen Norden mitnehmen und unsere Inshallah mit ca. 5 kn und vollen Segeln Richtung Sibenik manövrieren. Unter Motor fahren wir in den Kanal und legen in Skradin an der Hafenmole an, da die ACI Marina voll ist. Savoir vivre an Bord & das Versorgen, Putzen des Schiffes runden den Tag ab. Am Abend essen wir an Bord. Heute wird früher schlafen gegangen, denn morgen heißt es früher raus, da wir die Wasserfälle anschauen und dort auch baden werden.

Wetter : 28* Barometer : 1023 Wasser : 22* 8m Tiefe 26sm Tagesroute
11.09.2012 Skradin – Kaprije

Wir stehen um 8.00 auf und gehen zur Fähre zu den KRKer. Ein Rundgang, Fotos, Frühstück, Baden – alles was möglich war, wir haben es erlebt. Nun geht es aber rasch nach Kaprije und um 13.15 legen wir ab. Fritz übernimmt das Ruder und führt uns den Weg aus dem Kanal hinaus aufs Meer..Wir haben leichten WS Wind und segeln gemütlich dahin. Um 17.45 sind wir angelegt. Die Wetterinformationen beunruhigen mich, da für morgen und besonders Donnerstag schwere Bora angekündigt ist. Wir müssen morgen auf jeden Fall ins Kornat, dann kann ich mich im Opat verstecken und dort abwettern.

Ein herrlicher Badetag belohnt uns, gute Stimmung & eine ruhige, zufriedene Crew. Wir besichtigen den Ort, setzen uns gemütlich in die Konoba, aber nur zum Bier, denn heute am Abend kocht uns Dieter wieder einmal „ ein “! Besonders auffällig ist unsere „ Ausgehuniform “, vor allem dann, wenn man andere Crew’s und ihr „bescheidenes Kleid “sieht .Zufrieden sitzen wir noch lange beieinander, beschließen, dass wir um 11.00 Uhr auslaufen, denn morgen geht’s ins Kornat und der Wind ist entweder noch SO oder bereits Bora – schau ma mal, lt. wetteronline.de zuerst SO 3-4 und dann NO 6/7. Der
Barometerstand fällt rascher als erwartet & der Wind bleibt auf SO.!

Wetter : 27* Barometer : 1008 Wasser : 21* 4m Tiefe 25 sm Tagesroute
12.09.2012 Kaprija – Kornat / Opat

Unser heutiges Ziel Opat in den Kornaten könnten wir ersegeln, wenn das Wetter so bleibt. Um 11.00 verlassen wir Kaprije in Richtung Norden & nehmen dann den SO auf. Herrliches Großsegel & Genua nehmen uns in Richtung Smokvica mit. Vorbei an Smokvica und den anderen Inseln ziehen wir in einem durch und sind um 14.45 im Opat in unserer traumhaften Bucht das einzige Schiff ( …. 24sm ohne Kreuz direkt auf Kurs, – herz, was willst du „meer“ !

Das Anlegen im Opat wird bei SO 20kn zum Abenteuer, da ich wieder hinausgeschickt werde, nachdem angelegt wurde ( und das ohne seitlich schon liegende Schiffe, da wir die ersten am Pier sind ) da die Mooring am Meeresboden verlegt und über Kreuz sind – dass liebe ich, aber was soll’s, – noch mal und die Sache sitzt. Wir bestellen uns die Peka ( Fisch ) und die Vorspeisen für 20.00 Uhr und haben nun gemütlich Zeit. Baden, schlafen, würfeln – ein herrlich relaxter Tag, außer dass die Bora für morgen bestätigt wurde ( Einheimische sind mir die besten und liebsten Wetterfrösche – die wissen es einfach am besten ! )

Wetter : 27* Barometer : 1002 Wasser : 21* 5m Tiefe 24 sm Tagesroute
13.09.2012 Kornat / Opat

Wir bleiben im Opat, denn in der Nacht drehte es auf Bora. Das Schiff lege ich mit 2facher Spring zusätzlich an die Mole und wir liegen prächtig. Es regnet leicht und die Crew überlegt das Rahmenprogramm. Am Abend gibt es „ Käptn’s Dinner “, am Machmittag besteigen wir den Berg Hum und Dieter versucht wieder einmal sein Glück als Fischer. Und : – „ Petri heil “ ! Eine herrliche Dorade ging im an die Angel und wird am Abend die Fischsuppe besonders werden lassen. Nach einem herrlichen Berggang, der sehr cool war, ( Fritz, Gerald und ich ), da uns die Bora fast hinunterfegte, kamen wir wieder aufs Schiff und ich beginne die Vorbereitungen fürs Kochen. Ich freu’ mich darauf, mit Dieter
wieder einmal in der Pantry zu stehe und zu „ zaubern “ !

Wetter : 14* Barometer : 992 Wasser : 20* 5m Tiefe
14.09.2012 Kornat / Opat – Murter

Um 10.00 Uhr Vorbesprechung mit der Crew für den Törn nach Murter, da die Bora nicht nachlässt. Alles wird für Schwerwetter und Sturm hergerichtet. Die Lifebelts werden noch einmal kontrolliert, das richtige Gewand vorbereitet und die Manöver im Vorfeld besprochen. Wir verlassen nach Informationen des Wetterservices und viele verschiedene Apps um 14.00 das Opat , da es zu regnen beginnt und wir heute ohnedies nach Murter in die Marina Hramina müssen. Wir legen rasch ab, ich ziehe mir das Ölzeug an und mache mich Regen fit und nehmen dann Kurs auf Murter.

Die Bora zeigt alle ihre Feinheiten und wir hängen uns in ihre Richtung – Kurs Murter – auf in den Wind. Die Fahrt wird ein herrliches Abenteuer und wir erreichen 3 Stunden später den Schutz der Inseln vor Murter und legen in der Marina sehr entspannt an ( was sind schon 20kn, wenn wir draussen gerade noch über 35 hatten ? ) – bringen das Schiff auf Vordermann, kleiden uns neu ein und sind happy. Selbst der Bruch des Baumniederholers irritierte uns nicht, denn der war ohnedies zu alt und austauschwürdig ( lt. Ivo, der auch meinte, dass wir „ glüüück “ hatten, aber mit Bullenstander und einer solchen Crew geht’s schon …. ). Und dann endlich am Abend ist es soweit : „ unser Fritz kann seine Claudia in die Arme schließen, denn morgen fahren die beiden ihren ersten, eigenen Törn auf einer Bavaria 30C „ Fiju “ !

Wetter : 15 * Barometer : 1001 Wasser : 20 * 5,4m Tiefe 10 sm Tagesroute

15.09.2012 Murter – Wien

Wir räumen das Schiff pünktlich und übergeben es um 9.00 Uhr, technischer Check durch erfolgt sehr rasch & Ivo ist wie immer ein freundlicher und kompetenter Partner. Noch einmal gehen die Geschichten dieser Woche in unseren Köpfen einen „ Wandertag “, werden jetzt schon Mythos & Realität vertauscht, die Wellen immer höher, die Bora immer rauer, die Tage immer heißer. Gustav Winkelbauer – 13 – Nächstes Jahr als 5ter wird es ein Jubiläum für unseren „ Herrentörn “ und mit „ RESPEKT & DEMUT “
der neue Jahresspruch gefunden und kreiert. Wir frühstücken in der Marina und dann geht es für uns nach Wien ( diesmal ohne Fritz, der bleibt in Murter mit seiner Claudia & Fiju ), wo ich noch alleine bin, denn Verena ist noch bei ihrer Mutter im Ländle und kommt erst am Sonntag, aber ich bin bei Norbert zum Grillen eingeladen, aber das ist eine andere Geschichte ….

Es war mir eine Ehre, mit Euch gesegelt zu sein.
der Alte

Käptn’s Dinner

Amuse – Gueule
Halloumi aus der Olivenpfanne auf Blattsalat & Artischockenherzen in Weißwein – Vinaigrette

Juha jadranskiFischsuppe Dalmacija
Reis, Brancino, Dorada, Zwiebel, Weißwein

Spirit of DalmacijaPrsut & Oliven in Plitva Champagner – premiere cru
Prsut in Streifen mit Oliven rösten, Plitva ( Mangold ) in Wasserweißwein aufgießen & im Champagnerglas
mit einem Schuss premiere cru servieren

Glavno jeloPašticada
Dalmatinischer Rinderbraten, mariniertes Rindfleisch mit Knoblauch und Zwiebeln in Zweigelt geschmort.

Nachdenkender & besonderer Sinn des Seins !

Für Martin war es ein besonderes Jahr, wesentlich, der er durch seine Hochzeit und auch durch die Geschichten, die das Leben schreibt, heuer nicht dabei war. Weil er auch seinen Job gewechselt hat, China als Hochzeitsreise erlebte, war er heuer erstmals nicht Teil der Crew ! Das Miteinander und der Idee des Seins zu erleben. Die Ungleichheit der Gleichen, erfolgte durch unseren Dokta, der in letzter Sekunde absagen musste, weil er beruflich verhindert war ! Besonderheit des Findens, des Erkennens und der Möglichkeit, sich Erkennen zu lassen. Nicht immer sind wir alle gleich, nicht immer sind wir alle Acht.

 

Die Kunde, dass unser Wolfgang Vater eines Mädchens wird , heißt heuer schon, dass er nächstes Jahr nicht dabei sein wird – heute schon fehlt er ! Besonderes ist es jedoch, Höheres anzustreben, zu erkennen und so ist es gelungen, jeden Tag Martin und Peter in unseren Erzählungen, Gedanken bei uns gehabt zu haben, – so, als ob sie an Bord waren. Durch die Idee, diese Defizite aus den Potentialen anderer, ähnlicher, aber niemals Gleicher zu nutzen, dazu zu lernen , oder vielmehr noch unsere Persönlichkeiten zu stärken, den Wunsch zu verspüren, diese alle Stärke zu leben, aus diesen Gedanken lebt Kraft.

Niemals wäre es möglich, diese Geschichte zu schreiben, ohne ein Teil diese Crew zu sein. Derjenige, und sonst niemand wird die Chance erleben, wenn nicht die Bereitschaft dazu besteht, immer wieder die Idee der Freundschaft zu leben. Sich jedoch selbst in der Gruppe zu finden, den Platz dort gesichert zu wissen, der wird der Sinn des Seins, der Genialität dieser Stunden und Tage verstehen. Ich verspreche mir, Gemeinschaft zu leben und sie immer zu vermissen, die Freunde, welche nicht dabei sind ! Einsicht als Teil des Erkennens, Größe als Teil des Denkens wird wichtig, wenn der Wunsch nach dem „ Achter “ die Maxime ist.

Gustl