Wer die Magie des Augenblickes zu lieben lernt, wird früher oder später unweigerlich mit der Fotografie in Berührung kommen. Als Betrachter, als Schaffender und zuweilen auch als Berufener. Diese Vorfreude eine Idee, eine Perspektive einzufangen und vom flüchtigen Gedanken des Schaffenden über den Speicher einer Kamera in den Kopf des Betrachters zu transportieren. Das ist Herausforderung und Leidenschaft.
Das Vorbereiten des Equipments, die Auswahl der Objektive, das Prüfen der Einstellungen und das Drehen an den Rädchen – automatisiert, weil im Gedanken längst beim Motiv. Dann der Blick in den Sucher. Eins werden mit Kamera und Optik. Das Erfassen der Komposition, das Spiel mit der Schärfe. Jetzt! Auslösen! Das vertraute Klicken des Verschlusses. Und nochmal und nochmal und dann wieder von vorne beginnend, immer und immer wieder. Die Aufmerksamkeit nur noch beim Motiv, die Gedanken entschleunigt die zeitliche Dimension nebensächlich.
Die Pflicht des Handwerks ist vollbracht, die Bilder sind im Kasten. Doch nur der halbe Weg ist beschritten. Es folgt die Kür. Die Nullen und Einsen im Speicher offenbaren erst nach einer kreativen Bearbeitung ihr ganzes Potential. Kontraste werden angepasst, Details betont und Verläufe gezogen. Belichtungen werden korrigiert und Farbtemperaturen harmonisiert. Persönliche Signatur des Schaffenden als unsichtbare Gravur des Kunstwerkes. Früher die Arbeit von Filtern vor der Linse und danach in der Dunkelkammer. Heute die Aufgabe von virtuellen Schiebereglern in Photoshop und Co. Moderne Zeiten!
Fertig, Export! Hochladen auf soziale Medien, einzelner Print und Fotobuch. Transfer in den Kopf des Betrachters gelungen. Kurze Befriedigung, wenn da nicht schon wieder diese Vorfreude wäre: Eine Idee, eine Perspektive einzufangen und vom flüchtigen Gedanken des Schaffenden……….
Ich liebe die Magie des Augenblickes und bin dankbar nach Jahren der Abstinenz die Leidenschaft zur Fotografie wieder belebt zu haben. Das Zusammenspiel von ISO, Blende und Belichtungszeit war für mich seit ich im zarten Alter von 10 Jahren meine erste Spiegelreflexkamera geschenkt bekommen habe, ohnehin schon immer fest in meinem Mindset verankert.